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Dorstener Tafel ab Februar auch in der Innenstadt

Von Hakan Keser am 14. Januar 2009 11:30 Uhr

DORSTEN In Dorsten soll zentral Essen an Bedürftige ausgegeben werden. Nach dem Vorbild aus Wulfen wollen Ehrenamtliche die Organisation in die Hand nehmen. Wie das geschehen soll, dafür wurden am Dienstagabend die Weichen gestellt.

2009-01-14 Rentmeister Tafel Altstadt
Herbert Rentmeister ist einer der Initiatoren der Dorstener Tafel in der Altstadt. Foto Hakan Keser

Rund 30 Personen fanden sich  im Pfarrheim St. Agatha ein, um für die erste Essensaugabe der Dorstener Tafel in der Innenstadt zu planen. Das bisherige Angebot des Vereins Dorstener Tafel, das nur in Wulfen-Barkenberg zu finden war, wird somit in der Dorstener Innenstadt ausgeweitet.

Hier, mitten in der Stadt, wird ab dem 18. Februar zweimal wöchentlich bedürftigen Menschen ein Mittagessen angeboten werden. Initiator dieser neuen Tafel in Dorsten ist Pfarrer Ulrich Franke, der den Verein Dorstener Tafel angesprochen hat. Nicht nur er, sondern alle caritativen Organisationen stellen zusehens eine Nachfrage nach solch einem Angebot fest.
Alleine im Pfarrheim St. Agatha fragen nach Auskunft von Ulrich Franke täglich zehn bis fünfzehn Menschen nach Lebensmitteln. In Wulfen-Barkenberg, wo die Dorstener Tafel im sechsten Jahr tätig ist, werden zweimal wöchentlich 20 bis 25 Mahlzeiten, die aus einer Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise bestehen, für einen Kostenbeitrag von einem Euro für Erwachsene und 50 Cent für Kinder ausgegeben.

Keiner wird hungrig weggeschickt

Josef Vrenegor, Vorsitzender der Dorstener Tafel e.V., brachte die grundsätzliche Regel der Tafel auf den Punkt: Es wird keiner hungrig nach Hause geschickt. Bei dem Treffen galt es, nicht nur die Öffnungszeiten festzulegen, sondern auch Teams zu bilden, die kochen, Lebensmittelspenden sammeln, Dienstpläne erstellen oder nach getaner Arbeit putzen.
Nur durch dieses ehrenamtliche Engagement ist es möglich, das ganze Jahr über das Angebot aufrecht zu erhalten. Herbert Rentmeister, Gründungsmitglied der Dorstener Tafel, weiß aber auch, dass die Hemmschwelle, dieses Angebot anzunehmen, hoch ist.

Hohe Hemmschwelle der Bedürftigen

Bei der Eröffnung der Tafel in Wulfen-Barkenberg nahmen nur vier Menschen das Angebot an. Das Angebot ist mehr als nur eine Suppenküche, erläuterte Josef Vrenegor. Den Menschen wird vielmehr ein Anlaufpunkt gegeben, gemeinsam zu essen und soziale Kontakte zu pflegen. Die so genannten Kunden sind nach bisherigen Erfahrungen hauptsächlich Alte, Familien mit Kindern, Alleinerziehende, die auf ein solches Angebot angewiesen sind. Die Botschaft dieses ehrenamtlichen Engagements ist für alle Beteiligten klar: Nicht der Bedürftige, sondern der Mensch ist willkommen.

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