Warmer Regen im Winter!

Wie mehrfach in früheren Jahren konnten die Vertreter der Ignaz-Rive-Stiftung die Arbeit der Dorstener Tafel kräftig unterstützen. Von den insgesamt an gemeinnützige Einrichtungen in Dorsten ausgeschütteten € 19.500,- erhielt die TAFEL € 2.500,-.
Wir sagen herzlichen Dank!

Wappen der Familie Rive
Wappen der Familie Rive

1831 begründete der Dorstener Hermann Bernhard Ignaz Goswin Rive die „Ignaz Rive’sche Familienstiftung“. Er war Kurfürstlich Kölnischer Hofkammer-Rat und später Königlich Preußischer Steuereinnehmer. Mit seinem Testament vom 17.07.1831 wurde die Stiftung eingerichtet, nach dem Tod Ignaz Rives 1841 und der Genehmigung durch König Friedrich Wilhelm von Preußen vom 06.03.1842 und die gerichtlichen Verlautbarung und Bestätigung des Testaments wurde sie 1859 wirksam.

Der Stifter Ignaz Rive (1764 – 1841) verstarb kinderlos, er war in erster Ehe mit Clara Cremer (1758 – 1818) verheiratet, in zweiter Ehe mit Isabella de Weldige -genannt Cremer – (1800 – 1852). In seinem Testament verfügte er, dass sein gesamtes Vermögen ungeteilt bleiben und unter öffentliche Verwaltung gestellt werden sollte.

Die Erträge („Revenuen“) sollten unter den bedürftigen Anverwandten seiner Familie – seinen vier Brüdern und den Geschwistern seiner verstorbenen Frau Clara Cremer und deren Nachfahren – jährlich verteilt werden. Darunter verstand er diejenigen Verwandten, die zu ihrer anständigen und sparsamen Lebensweise oder zur Erziehung und Ausbildung ihrer Kinder finanzieller Unterstützung bedurften.

Die Verwaltung des Vermögens und die Verteilung der jährlichen Revenuen übertrug der Stifter dem Armenvorstand in Dorsten unter Zuziehung von vier, durch den städtischen Gemeinderat zu benennenden, männlichen Mitgliedern aus den Familien Rive und Cremer. Sollten in den beiden Familien keine der Unterstützung Bedürftigen vorhanden sein, so sollten die Revenuen dem allgemeinen städtischen Armenfond zufließen.

Da die Stiftung neben der vorrangigen Unterstützung von Familienmitgliedern auch Mittel für den städtischen Armenfond vorsah, wenn es keine bedürftigen Familienmitglieder gab, handelte es sich hier nicht um eine rein private Stiftung, sondern um eine, ganz dem Willen des Stifters entsprechend, unselbstständige, öffentliche Stiftung, die von der Stadt Dorsten verwaltet wurde.

Das Vermögen des Stifters muss recht groß gewesen sein. Noch heute verfügt die „Ignaz Rive’sche Familienstiftung“ über erheblichen Grundbesitz.
Viele Jahre wurde die Ignaz Rive’sche Stiftung von der Stadt Dorsten verwaltet. Heute wird die Stiftung – gemäß der aktuellen Rechtslage in NRW – als selbständige Stiftung geführt.

Vorsitzender des 8-köpfigen Stiftungsrats ist Altbürgermeister Lambert Lütkenhorst, Geschäftsführer ist Werner Kleine Möllhoff, der auch Geschäftsführer der Dorstener Wohnungsgesellschaft (DWG) ist, an der wiederum die Ignaz-Rive-Stiftung Anteilseigner ist.

Lambert Lütkenhorst wies in seiner Begrüßung auch auf die Schwierigkeiten hin, mit denen allenthalben Stiftungen angesichts des überaus niedrigen Zins-Niveaus zu kämpfen haben: die Erträge schwinden.

In seinem Dank an die Stiftung betonte TAFEL-Vorsitzender Herbert Rentmeister, wie sehr die Arbeit der Tafel dem sozialen Anliegen Ignaz Rives entspreche, wie verwundert Rive aber auch wohl sei,  wenn er wüsste, wie dringend notwendig die Unterstützung durch die Tafel für so viele Mitbürger*innen leider ist.

Titelfoto: © Anke Klapsing-Reich / Dorstener Zeitung. Danke!

 

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